Einführung

Einleitung

Die Fernsteuerung einer Amateurfunkanlage bietet sich an, wenn man selbst mehrere Standorte zur Verfügung hat, aber nicht mehrere Funkanlagen erstellen will oder kann. Es können sich auch mehrere Funkamateure zusammenschliessen, um eine gemeinsame Station zu betreiben.

Im folgenden wird eine Lösungsvariante beschrieben, die auf VNC (Virtual Network Computing) basiert.
Alle Komponenten sind 'remote' installiert, sodass man die Station ohne Eingriffe sowohl über das Internet als auch direkt am Standort der Station betreiben kann. Das Konzept ist nicht für einen breiten Benutzerkreis konzipiert.

Realisiert wurden 2 Demoanlagen:
Eine High-end Station (HB9XQ) mit Linear Amplifier und mehreren umschaltbaren Antennen (Rotorsteuerung für die LogPer-Antenne) Die Anlage ist dauern betriebsbereit.
Eine Low-end Station (HB9CZV) für das Ferien-QTH. Diese Anlage ist nur zeitweise in Betrieb. Sie wird mittels einer über das Internet steuerbarer Steckdosenleiste, bzw. mittels SMS ein- und ausgeschaltet.Die folgende Beschreibung bezieht sich im Wesentlichen auf diese Ausführungsvariante.
Beide beiden Anlagen verwenden das Programme Ham Radio Deluxe. Damit ergibt sich ein ein ausgewogenes Verhältnis bezüglich Bedienungskomfort und Uebertragungsgeschwindigkeit der Steuerbefehle und Anzeigeelemente.

Das folgende Bild zeigt die Gesamtanlage HB9CZV. Sie besteht zurzeit aus (v.l.n.r)
Die fernzusteuernde Amateur-Funkanlage (die im folgenden näher beschrieben wird)
Ein Laptop, der u.a. als zum Fernsteuern der Funkanlage und als Pactor Client eingesetzt wird
Ein zweiter Server (alter Compaq Armada E500) zur Uebertragung von APRS-Datenpakete, Webcam- Bilder und Wetterdaten ins Internet. Auch er kann über das Internet gewartet werden.
Ein Admin-PC ohne Zugriff von aussen

 

Mit der Steckdosenleiste können Server (Siemens Desktop) und Transceiver separat ein-/ausgeschaltet werden. Der SMS Switch ist vorgeschaltet und dient als 'Notschalter', um die ganze Anlage fernzuschalten.

Zum Testen der Anlage und später zur Fernbedienung wird ein Laptop benötigt, der als Client dient.
Das folgende Bild zeigt den Bildschirm des Laptops mit 3 Fenstern:
- Die Bedieneroberfläche Ham Radio Deluxe mit dem fernzusteuernde Transceiver FT-897 (links)
- Rechts oben ein Bild des Power/SWR-Meters, übertragen mittels Webcam (Option)
- Rechts unten das Fenster von Skype für die Audio-Uebertragung

Das nächste Bild zeigt, dass man auch mit digitalen Betriebsarten arbeiten kann:
Olivia-QSO von HB9CZV in Spiez am 6.1.2009 (Laptop/Vista) mit Altti, OH2HN in Helsinki
über Internet von Spiez bis Neuenegg BE an die Station HB9XQ, dann via HF über 800m Koaxkabel zur Antenne auf dem 'Landstuhl' und von dort aus direkt über Kurzwelle nach Finnland.

Der finanzielle Aufwand für den Aufbau einer fernbedienten Funkstation hält sich im Rahmen.
Meist sind schon Komponenten wie Transceiver, Antennenanlage und PC's vorhanden:

  • Fernbedienbare Amateurstation (z.B. IC-7000, Yesu FT-897) mit der Möglichkeit der CAT-Steuerung (CAT-Buchse)
  • Server-PC mit den Programmen HRD (Ham Radio Deluxe), Skype (für Sprechfunk) und den VNC-Komponenten, welche eine Verbindung über das Internet erlauben (Näheres siehe weiter unten !)
  • Audio-Interface zwischen dem Server-PC und dem Funkgerät für SSB und Digitale Betriebsarten
  • Fernsteuernder (Client-PC, z.B. ein Laptop) mit den Programmen Skype (für Sprechfunk) und den VNC-Komponenten für die Internet-Verbindung zum Server(Remote)-PC.
  • Eine Internet-Verbindung mittlerer Geschwindigkeit.
  • Ausserdem könnte allenfalls eine unterbruchsfreie Stromversorgung für die wichtigsten Komponenten des Server-PC's installiert werden.